Tipps & Tricks mit meiner JUKI UX8
[Werbung] Dieser Beitrag ist in Kooperation mit JUKI entstanden.
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Heute dreht sich hier alles um das Nähen von Leder und anderen dicken Materialien mit der Nähmaschine. Ich freue mich, euch einige wertvolle Tipps und Tricks zu diesem Thema zu präsentieren. Leder nähen geht leider nicht mit jeder Nähmaschine. Ich habe ja seit einigen Monaten meine JUKI Kirei HZL UX8 und die kann neben flutschigen Stoffen (was ich euch letztes Mal gezeigt habe) eben auch Leder. Ich zeige euch, welche Einstellungsmöglichkeiten ich an meiner Juki UX8 für Leder haben, aber zeige euch auch viele allgemein-gültige Ratschläge zum Thema Zuschnitt und Leder nähen mit der Nähmaschine.
Kleine Ledertasche nähen
Für das Video habe ich zwei kleine Handtaschen genäht. Eine ist aus Lederresten, die ich noch da hatte. Die andere aus Lederalternativen – dazu unten mehr. Im Video gibt es keine super ausführliche Anleitung, aber die Tasche ist sehr einfach zu nähen. Daher biete ich euch hier das kostenlose Schnittmuster an, falls ihr die süße Tasche nachnähen möchtet.
Material:
- Leder (nicht zu dünn, aber auch nicht zu steif)
- 2 D-Ringe (AL), 20 mm
- 2 Karabiner (AL), 20 mm
- Verschluss, wie einen Kam Snap
- 8 Buchschrauben oder Hohlnieten
Es gibt dabei zwei Schnitteile: A und B. Die Nahtzugabe von 1 cm ist bereits im Schnitt enthalten. Ladet euch das Schnittmuster für die Tasche herunter und druckt es auf 100% aus. Klebt die Teile an den Markierungen aneinander und schneidet sie aus.
Zuschnitt:
- 2 x Teil A aus Leder oder Alternative
- 1 x Teil B aus Leder oder Alternative
- 2 x Laschen: 10 cm x 1,5 cm (nicht im Schnittmuster enthalten)
- 1 x Riemen: 135 cm x 1,5 cm (nicht im Schnittmuster enthalten)
Alle Rechte des Schnitts liegen bei DIY Eule (R) / Nastasia Mohren. Eine gewerbliche Nutzung des Schnitts ist möglich, so lange immer dazu geschrieben wird "Nach einer Anleitung von DIY Eule". Die Vervielfältigung, Entfremdung oder Neu-Uploads des Schnittmusters ist nicht gestattet.
Material & Lederarten
Leder ist nicht gleich Leder und es gibt unzählige Arten. Zugegeben, ich bin keine Lederexpertin, daher lasst euch am besten im Fachgeschäft beraten. Achtet darauf, dass das Leder zu eurem Projekt passt: brauch ihr dünnes oder dickes Leder? Weiches oder starres? Die Eigenschaften des Leders sind abhängig von der Tierart und der Gerbung. Rindsleder ist ein Klassiker, aber es gibt auch Lamm-, Ziegen-, Schweins- und sogar Reptilienleder. Die Art der Verarbeitung, wie Glattleder, Nappaleder oder Rauleder, beeinflusst ebenfalls die Handhabung.
Heute verwende ich Lederreste in verschiedenen Farben. Je nach Projekt sollte die Auswahl der Lederart gut überlegt sein und auch ich habe hier erst eine falsche Entscheidung getroffen. Mein braunes Leder ist zu steif für die Tasche. Es lässt sich zwar einigermaßen vernähen, beim Wenden hatte ich dann aber keine Chance mehr auf ein schönes Ergebnis. Daher bin ich hier auf meinen schwarzen Lederrest ausgewichen, der viel weicher ist.
Tipps zum Zuschnitt & Nähen von Leder
Bevor wir mit dem Nähen beginnen, ist der Zuschnitt entscheidend. Achte darauf, scharfe Werkzeuge zu verwenden und die richtige Laufrichtung des Leders zu berücksichtigen. Das Leder sollte in Laufrichtung geschnitten werden, um Risse zu vermeiden. Ich finde es selber aber gar nicht so einfach, immer die richtige Richtung rauszufinden. Für den Zuschnitt eignen sich Rollschneider (AL) besonders gut, vor allem bei Kurven und Ecken. Tipp: Nutzt einen anderen Rollschneider als den für Stoff, sonst wird die Klingel schnell unscharf.
Jetzt kommt der aufregende Teil - das Nähen von Leder. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
- Verwende eine Nähmaschine, die stark genug ist, um Leder zu nähen. Preiswerte Maschinen könnten hier Schwierigkeiten haben. Die Juki Kirei HZL UX meistert sie problemlos. Neben der Power hat sie außerdem ausreichend Platz unter dem Nähfuß – mit bis zu 12 mm.
- Arbeite mit Klemmen statt Nadeln, um das Leder zu fixieren.
- Leder ist ein Naturmaterial und es gibt zahlreiche Variationen hinsichtlich Dicke, Weichheit und Textur. Stelle die Maschine entsprechend ein. Verwende bei dickerem Echtleder eine Ledernadel (AL), die speziell für diese Anwendungen entwickelt wurde.
- Verwende qualitativ hochwertiges Garn, es reicht ein Allesnähergarn, du kannst (für die Optik) aber auch ein dickeres Garn als Oberfaden verwenden.
- Für stabile Nähte verwendest du am besten einen Dreifachgeradstich
- Ein Teflonfuß verhindert, dass das Material am Fuß kleben bleibt. Bei Bedarf kannst du auch einen Rollfuß verwenden
- Für einen besseren Transport des Materials kannst du einen Obertransporteur nutzen. Der ist bei der JUKI HZL UX8 fest eingebaut und du kannst ihn einfach mit dazu schalten
- Bei dickem Leder empfiehlt sich eine erhöhte Stichlänge. Dies gilt in der Regel für alle Lederarten, außer bei dünnem Bekleidungsleder.
- Passe die Fadenspannung und gegebenenfalls auch den Füßchendruck an.
- Ziehe nicht am Leder, während du nähst, da dies die Nadel verbiegen oder die Nadelstange verschieben kann.
- Bei Bedarf kann ein Geradstichfuß und eine Geradstichplatte genutzt werden
- Nähe immer langsam und teste alle Einstellungen vorher an einem Reststück, bis du zufrieden bist. Einmal genäht bleiben die Stiche im Material sichtbar und du hast wenig bis keine Korrekturmöglichkeit.
- Je nach Leder sind auch Zierstiche Möglich. Teste hier vorher auch wieder unbedingt an einem Reststück und nähe wenn möglich einlagig.
Leder Alternativen zum Nähen
Du musst nicht immer Tierhäute verwenden, um tolle Projekte zu kreieren. Hier sind einige alternative Materialien (Im Video gehe ich auch nochmal genauer auf die Eigenschaften ein):
- Kunstleder: Vielfältig in Farben und Arten, jedoch meist auf Erdöl Basis.
- Ananasleder: Dick und leicht, überwiegend aus Ananasblättern, Maisstärke.
- Kaktusleder (AL): Eine möglicherweise synthetikfreie Option. Die genaue Zusammensetzung habe ich leider nicht gefunden
- Apfelleder: Flexibel und glänzend, hergestellt aus Äpfeln und Polymeren.
- Lederfaserstoffe: Enthalten Lederfasern aus Abfällen der Lederindustrie, sowie meist Latex.
Beachte, dass du bei Lederalternativen keine Ledernadel verwenden solltest, da diese in das Material schneidet und es gegebenenfalls perforiert.
Meine JUKI HZL-UX8
Ich bin ein riesiger Fan meiner neuen Nähmaschine – der JUKI HZL-UX8. Auch bei dicken Materialien wie Leder hat se super gemeistert. Ich konnte viele neue Funktionen an ihr testen und lieben lernen.
Der eingebaute Obertransporteur, die Power und der Platz unter der Nadel, Einstellmöglichkeiten von Fadenspannung und Füßchendruck, sowie optional erhältliche Füßchen wie der Rollenfuß und Telfonfuß waren extrem hilfreiche Funktionen bei diesem Projekt.
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